Preußen Übergangszeit 1815 – 1867  

Preußen Übergangszeit (1815 - 1867)

Im Gegensatz zu den meisten anderen Rheinbundstaaten hatte sich der sächsische König Friedrich August I. im Herbst 1813 nicht auf die Seite der Verbündeten geschlagen, obwohl Teile des Militärs schon mit Beginn der Befreiungskriege Anfang 1813 die Seiten wechselten.  Nach der verlorenen Völkerschlacht bei Leipzig kam er nach Friedrichsfelde bei Berlin in preußische Gefangenschaft.
Preußen wollte sich ganz Sachsen nach dem Sieg über Napoleon einverleiben, je­doch verhinderte dies der österreichische Staatskanzler Metternich auf dem „Wiener Kongress“. Friedrich August, der erst im Februar 1815 aus der preußischen Gefangenschaft entlassen wurde, zögerte lange, in die Spaltung des Landes einzuwilligen. Da dem König freilich keine Wahl blieb, gab er schließlich nach und willigte am 18. Mai in den ihm vorgelegten Friedensvertrag mit Preußen und Russland ein. Mit der Unterzeichnung des Vertrages am 21. Mai 1815 fielen gut 57 Prozent des sächsischen Territori­ums und gut 42 Prozent der sächsischen Bevölkerung an den nördlichen Nach­barn. Sachsen verlor u.a. den Kurkreis mit Wittenberg und Torgau, die Niederlausitz, die Hälfte der Oberlausitz und alle Gebiete in Thüringen. Auch das Gebiet des ehemaligen Bistums Merseburg kam zu Preußen.

Posteinlieferungsscheine, mit denen bestätigt wird, dass beim „Königl. Preuß. Postamte Merse­burg“ eine Geldsendung bzw. ein Paket aufgeliefert wurden. Der Schein ist vom Postmeister Grohmann unterschrieben, der schon in sächsischer Zeit als solcher tätig war.
Auf dem Schein vom 03. Februar 1816 befindet sich der erste Merseburger Poststempel, ein nachverwende­ter sächsischer „Postmeisterstempel“. Dieser Stempel ist extrem selten. Erst seit wenigen Jahren ist er auf einem einzigen Brief aus sächsischer Zeit bekannt.

16.08.1815: Preußisches Stempelpapier: Brief an den Superintendenten Herrn Bischoff in Sangerhausen,